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2012

10. Februar, Schlottern im Januar und Februar

Ungewöhnliche Kälte bescherte dem Wehntal ein sibirisches Kältehoch, welches bereits im Januar während mehrerer Wochen mit Temperaturen um minus 13 Grad für kalte Ohren und eventuell auch kalte Füsse gesorgt hatte. Glücklicherweise mussten bei uns keine Toten beklagt werden. Ganz im Gegensatz zu Osteuropa, wo die Kälte in der ersten Februarwoche bereits über 300 Tote forderte.

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Foto: K. Brunner

11. Februar, Erdbeben in Niederweningen

Am 11. Februar 2012, um 23.45 Uhr bebte auch in Niederweningen wieder einmal die Erde. Mit einer Stärke von 4.2 Punkten lag das Epizentrum zwischen Zuger- und Zürichsee in 30 Kilometern Tiefe und war damit seit 25 Jahren eines der stärkeren Beben in der Schweiz. Gewackelt haben auch hier die Lampen und die Möbel. Dem Erdbeben ging ein Grollen voraus, welches die Einwohner, die noch nicht geschlafen haben, doch gehörig erschreckte.

25. März, Legale Sprayer am Binzacherweg

Nach dem Vorbild von Neuenhof/AG wurde die Unterführung am Binzacherweg am 25. März 2012 von Sprayern legal mit Graffitis, Tacs und Pieces verschönert. Dafür fragte der Gemeinderat beim heute legal agierenden Gordian Herti nach. Dieser startete einen Aufruf in neuen Medien wie zum Beispiel «Facebook». Profis wie auch Laien waren dieses Wochenende eingeladen, sich zum Thema «Walt Disney» etwas einfallen zu lassen. Zuerst etwas zögerlich, fanden sich aber am Samstagnachmittag jede Menge Kids aus Niederweningen zum gemeinsamen Farbaustausch zusammen. Was daraus entstand, ist schrill und bunt. Auf alle Fälle aber fröhlich. Motive wie die Ducks, Calimero, aber auch tollkühne Fahrer auf feurigen Bobbycars und ein Koala fanden so eine kurzzeitige Plattform. Denn die Graffitis sind nur auf Zeit. Die Unterführung wird einer Erneuerung des Bahnhofareals weichen müssen.

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Foto: Sibylle Hauser

April, Neue Überbauung mitten im Dorf

Im November 2010 erfolgte der Spatenstich für die fünfte Filiale der Bezirkssparkasse Dielsdorf in Niederweningen. Heuer nun ist sie fertig geworden und mit ihr die ganze Überbauung an der Dorfstrasse. Am 21. April feierte die Bank Eröffnung und zugleich ihr 175-jähriges Bestehen. Das Geldinstitut ist genossenschaftlich organisiert und betreut momentan rund 620 Millionen Kundengelder. Dem Unternehmen scheint es gut zu gehen, weist es doch einen Jahresgewinn von fast 1.8 Mio. Franken aus. Die Überbauung ist nach den momentan 13 Chronik 2011/2012 Niederweningen neusten Erkenntnissen in Sachen Energienutzung und Alternativenergien konstruiert. Angeschlossen an die Holzschnitzelheizung der Schule, werden die Eigentumswohnungen mit dieser geheizt. Dazu werden natürliche Ressourcen wie Regenwasserrückgewinnung oder Solarenergie – mittels Fotovoltaikanlage in den Dachziegeln – genutzt.

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Foto: K. Brunner

Juni, Schweiz bewegt im Wehntal

Wiederum fand im Juni «Schweiz bewegt» auch im Wehntal statt. Der Anlass, der schweizweit organisiert wird, soll Menschen vermehrt motivieren, sich zu bewegen. Sei es im Sport, beim Spazieren oder beim Tanzen. Mit 5’751 Bewegungsstunden schaffte es Niederweningen, gefolgt von Oberweningen, Schöfflisdorf, Steinmaur und Schleinikon auf den ersten Platz im Wehntal. Die 115 Bewegungsangebote waren auch dieses Jahr wieder gut besucht.

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Foto: Pascal Trümpy

Juni, Aufnahme von Flüchtlingen im Juni und August 

2011 beantragten in der Schweiz 22’000 Personen Asyl. Niederweningen wurden im Juni 2012 fünf Erwachsene und zwei Kinder aus Mazedonien vom Kanton zugeteilt. Sie mussten aber nach einem negativen Entscheid die Schweiz kurz darauf wieder verlassen. Im August teilte der Kanton der Gemeinde fünf weitere Erwachsene und ein Kleinkind zu. Sie alle kommen aus Schwarzafrika. Die Quote, nach welcher der Kanton den Gemeinden Flüchtlinge zuteilt, beträgt 0.5 Prozent der Einwohnerzahl. Bis eine entsprechende Unterkunft gefunden werden konnte, wohnten die Asylsuchenden in der Zivilschutzanlage unterhalb des Gemeindesaals. Im Herbst zogen sie ins sanft renovierte Grossenbacher Haus.

10. Juli, Josua Boesch, der Übersetzer der Bibel in den Zürcher Dialekt, ist gestorben

Josua Boesch wurde 1922 in Niederweningen geboren. Er besuchte in Zürich die Kunstgewerbeschule und liess sich zum Gold- und Silberschmied ausbilden. Nach einem Theologiestudium in Zürich, Basel und Bielefeld war er 28 Jahre lang reformierter Pfarrer. Ende der 70er Jahre verliess er die Schweiz, um im italienischen Kloster Camaldoli zu leben. Dort arbeitete er an seinen Metallikonen und an der Übersetzung der Bibel in den Zürcher Dialekt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Zürich. Am 10. Juli 2012 starb der Pfarrer und Künstler in seinem 90sten Altersjahr.

August, Das Keller-Haus wird abgerissen

An der alten Poststrasse – ehemals Hüttenstrasse – wurde im August das alte Keller-Haus aus dem Jahr 1881 abgerissen. An seiner Stelle entsteht ein Mehrfamilienhaus.

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Foto: Archiv Verein für Dorfgeschichte und K. Brunner

1. September, Neuer Pfarrer für Niederweningen

Zwei Jahre lang suchte eine von der Gemeinde Niederweningen eingesetzte Pfarrwahlkommission einen Pfarrer. Während dieser Zeit war Marcel Plüss aus Diessenhofen für die kirchlichen Belange zuständig. Am 1. September begann Pfarrer Mathias Rissi seinen Dienst mit einem Eröffnungsgottesdienst in der reformierten Kirche. Der sechzigjährige Mathias Rissi war zuvor während 23 Jahren als Seelsorger in Meilen tätig. Aktuell leben 1’215 reformierte und 770 katholische Bürger in unserer Gemeinde.

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Foto: Madeleine Schoder

Schlechte Obsternte

Nach dem Winter mit seiner langanhaltenden Kälteperiode folgte ein im Schnitt ein bis drei Grad «zu warmer» Frühling. In der Folge blühten die Obstbäume rund drei Wochen früher als üblich. Die Bienen, deren Aufgabe es eigentlich gewesen wäre, die Blüten zu bestäuben, flogen aber erst später aus, als die Hauptblüte bereits vorbei war. Die Auswirkungen dieses für den Menschen angenehmen Frühlings wurden im Sommer und im Herbst sichtbar. So trugen viele der Kirsch-, Birn- oder Apfelbäume rund um Niederweningen gar keine oder nur wenige Früchte.

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Foto: K. Brunner

28. Oktober, Viel Schnee viel zu früh

Es hat geschneit. Das letzte Mal hatte es 2008 bereits im Oktober geschneit. Seit Messbeginn 1931 aber hatten wir nicht so früh soviel Schnee. Stellenweise hatte es in nur einer Nacht bis zu 15 cm geschneit. Im Laufe der Woche verschwand die weisse Pracht aber wieder, was den Automobilisten, welche noch die Sommerpneus montiert hatten, sicher unschön war.

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Foto: K. Brunner

November, Freizeitraum für die Wehntaler Jugend

Der Gemeinderat bewilligt die temporäre Nutzung der Zivilschutzanlage beim Sekundarschulhaus Schmittenwis als Jugendtreff. Die Räume wurden für rund 70’000 Franken umgebaut. Vorher war der Jugendtreff in Oberweningen einquartiert. Damit endet die jahrelange Suche des Jugendtreffs Wehntal nach geeigneten und vor allem nach günstigeren Räumen. Am Eröffnungstag, dem 16. November, freuten sich bereits 40 Jugendliche an den neu gestalteten Räumen, welche ausnahmslos gut ankamen.

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Foto: Sibylle Hauser

November, Einbürgerungsaktion

Da bis vor kurzem nur 325 Einwohner auch Bürger von Niederweningen waren, lancierte die Gemeinde eine Einbürgerungsaktion, um den seit zwei Jahren in Niederweningen wohnhaften Schweizern das Gemeindebürgerrecht zu schenken. Die Aktion war ein voller Erfolg. 310 Personen haben ein Gesuch um Einbürgerung eingereicht und diese auch erhalten. Viele davon sind auch zum Einbürgerungsapéro vom 16. November im Gemeindesaal erschienen. Auch wenn heutzutage vordergründig keine Vorteile mehr aus einem Bürgerrecht entstehen, ist die emotionale Bindung an die Wohngemeinde und das Sichhierzuhausefühlen, einer der am häufigsten genannten Gründe für ein Gesuch.

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Foto: Sibylle Meier - Zürcher Unterländer

 

Quelle: Wehntaler Jahresblatt 2012

Die vollständigen Wehntaler Jahresblätter können unter Kultur eingesehen werden.